Wer später ins Bett geht, kann auch früher aufstehen. Und unter den grandiosen Eindrücken von KÀ ging es dann auch schon nach einer arg kleinen Mütze Schlaf um 5:30 Uhr in der früh raus, um den Bus in die Wüste zu kriegen. Ja, in die Wüste schicken, das ist wohl das richtige Wort.
Ein kauziger Fahrer sammelte neben uns noch acht weitere Mitstreiter ein, die auf die besten Fotos ihres Lebens und eben auch die unglaublichen Eindrücke eines Weltwunders hofften. Mit 14 Stunden war dieser Trip angesetzt - am Ziel sollten wir nur wenige davon haben, um uns einen Eindruck zu verschaffen.
Den ersten Halt am Hoover Damm konnten wir nutzen, um einige Fotos im Hellen zu machen. Denn bei der Rückkehr wird sicherlich schon finstere Nacht sein. Generell ist es schon lustig, dass hier um 6 Uhr in der früh blitzartig die Sonne aufgeht, um 16 Uhr aber schon wieder Anstalten macht, eben so schnell wieder zu verschwinden.
Ein wenig schade war es schon, dass der Damm gerade so wenig Wasser aufhält, sonst hätte er sicherlich noch mächtiger gewirkt.
Ab in den Bus und weiter ging‘s. Ein kleines Stück über die Route 66, vorbei an einem originalen Route 66 Diner - oh wie gern hätte ich mich hier mal in so eine coole Sitzbank gesetzt - und wieder hinein in die Wüste. Die Felsen links und rechts wirken hier oft so unnatürlich, wie eine von Hand geschaffene Stadtmauer. Natürlich weiß man, dass dem nicht so ist, aber es wirkt dennoch einfach irre. Ganz besonders natürlich, weil nach dem Blizzard am vergangenen Montag noch immer ein wenig Schnee liegt, was sich auch bis zum Ziel so weiter hinziehen sollte. Eigentlich irre, bringt man mit dieser (oder generell einer) Wüste doch zumeist unglaubliche Hitze in Verbindung.
Nach mehr als sieben Stunden Fahrt war es dann geschafft. Wir packten unsere Lunchpakete und vergaßen sie in dem Moment, wo wir an den Bäumen vorbeischauen konnten, sofort wieder. Da lag er also vor uns, der Grand Canyon. Weltwunder, wahrhaftig! Am southern rim sahen wir nun eine der tiefsten und breitesten Stellen des Canyons. Nein, es war nicht möglich bis zum Grund zu schauen und man ist kaum in der Lage abzuschätzen, wie weit es bis zum anderen Ende ist.
Heftiger Wind pfiff uns um die Nasen und doch war es das Beste, was uns passieren konnte. So war er begleitet von strahlendem Sonnenschein - nicht jedoch von einer einzigen Wolke! Fast drei Meilen konnten wir nun am Canyon entlang gehen, unsere Speicherkarten voll machen, um zu Hause noch einmal in Ruhe genießen zu können. Ganz ehrlich - vor Ort begreift man nur schwer, was hier vor einem liegt. „Hier fehlt ein ganz schön großes Stück Erde" - oh ja!