a bugs blog

Sonntag, 13. Januar 2008


Wer später ins Bett geht, kann auch früher aufstehen. Und unter den grandiosen Eindrücken von KÀ ging es dann auch schon nach einer arg kleinen Mütze Schlaf um 5:30 Uhr in der früh raus, um den Bus in die Wüste zu kriegen. Ja, in die Wüste schicken, das ist wohl das richtige Wort.



Ein kauziger Fahrer sammelte neben uns noch acht weitere Mitstreiter ein, die auf die besten Fotos ihres Lebens und eben auch die unglaublichen Eindrücke eines Weltwunders hofften. Mit 14 Stunden war dieser Trip angesetzt - am Ziel sollten wir nur wenige davon haben, um uns einen Eindruck zu verschaffen.



Den ersten Halt am Hoover Damm konnten wir nutzen, um einige Fotos im Hellen zu machen. Denn bei der Rückkehr wird sicherlich schon finstere Nacht sein. Generell ist es schon lustig, dass hier um 6 Uhr in der früh blitzartig die Sonne aufgeht, um 16 Uhr aber schon wieder Anstalten macht, eben so schnell wieder zu verschwinden.

Ein wenig schade war es schon, dass der Damm gerade so wenig Wasser aufhält, sonst hätte er sicherlich noch mächtiger gewirkt.



Ab in den Bus und weiter ging‘s. Ein kleines Stück über die Route 66, vorbei an einem originalen Route 66 Diner - oh wie gern hätte ich mich hier mal in so eine coole Sitzbank gesetzt - und wieder hinein in die Wüste. Die Felsen links und rechts wirken hier oft so unnatürlich, wie eine von Hand geschaffene Stadtmauer. Natürlich weiß man, dass dem nicht so ist, aber es wirkt dennoch einfach irre. Ganz besonders natürlich, weil nach dem Blizzard am vergangenen Montag noch immer ein wenig Schnee liegt, was sich auch bis zum Ziel so weiter hinziehen sollte. Eigentlich irre, bringt man mit dieser (oder generell einer) Wüste doch zumeist unglaubliche Hitze in Verbindung.



Nach mehr als sieben Stunden Fahrt war es dann geschafft. Wir packten unsere Lunchpakete und vergaßen sie in dem Moment, wo wir an den Bäumen vorbeischauen konnten, sofort wieder. Da lag er also vor uns, der Grand Canyon. Weltwunder, wahrhaftig! Am southern rim sahen wir nun eine der tiefsten und breitesten Stellen des Canyons. Nein, es war nicht möglich bis zum Grund zu schauen und man ist kaum in der Lage abzuschätzen, wie weit es bis zum anderen Ende ist.

Heftiger Wind pfiff uns um die Nasen und doch war es das Beste, was uns passieren konnte. So war er begleitet von strahlendem Sonnenschein - nicht jedoch von einer einzigen Wolke! Fast drei Meilen konnten wir nun am Canyon entlang gehen, unsere Speicherkarten voll machen, um zu Hause noch einmal in Ruhe genießen zu können. Ganz ehrlich - vor Ort begreift man nur schwer, was hier vor einem liegt. „Hier fehlt ein ganz schön großes Stück Erde" - oh ja!



Hey folks, es ist Sonntagmorgen in Vegas und selbst der Sonnenaufgang scheint hier größer, mächtiger und heller zu sein.



Wir hatten uns die letzten drei Tage richtig vollgepackt, nachdem wir auf der CES mit „business" fertig waren. Für einige war sicherlich die „andere" Messe, die in Vegas immer nach der CES stattfindet sehr interessant, wir wollten am Donnerstag jedoch mal hinter die Kulissen schauen, die Hotels von der Rückseite beobachten. So ging es parallel zum Strip durch die Querstraßen, wo wir nicht nur das Las Vegas Hofbräuhaus, sondern auch das Hard Rock Café und merkwürdige Stromleitungen entdeckten. Vielleicht sollten auch die Amerikaner einmal darüber nachdenken, diese unter die Erde zu packen :)



Der weitere Weg führte uns zur Fashion Show Mall, wieder zurück auf den Strip. Im Apple Store wollten wir uns etwas Zeit nehmen und schauen, ob das ein oder andere Produkt vielleicht nicht verfügbar ist und demnach nächste Woche auf der MacWorld in San Francisco neu vorgestellt wird. Spitze Bemerkungen und Fragen zu dem Thema quittieren die Mitarbeiter übrigens mit einem „Schauen Sie auf unsere Webseite, da erfahren auch wir alles neue..." Hm, nun... unbelievable.

Ein Mitarbeiter drehte dafür nun aber gleich den Spieß um. Ob es wahr sei, dass es in Deutschland ein 16GB iPhone gäbe, das hätten ihm Kunden erzählt. Und ob wir wirklich Steuern auf MP3s hätten. Das mit dem iPhone war schnell erklärt, natürlich haben auch wir nur 8GB Speicher in unseren Geräten, aber wie erklärt man einem Amerikaner die GEZ...?



Nun, zu fortgeschrittener Stunde - und bevor wir uns zur Vorstellung von noch entsprechend aufhübschen wollten - wussten sich unsere Mägen zu Wort zu melden. Eigentlich wollten wir ganz schick in ein Steakhaus - so war zumindest noch der Plan am Morgen. Da es nun schon wirklich spät war, ging die Reise jedoch in Richtung Subway. Welcher Teufel uns auf diesem Weg jedoch geritten hat, sei es der Name, der Heimatgefühle in uns ausgelöst hat, oder die Hoffnung, dass der Chilli Dog einfach unglaublich spicy war - wir kehrten bei Wienerschnitzel ein. Und lieber Leser - Wienerschnitzel hat nichts mit Schnitzel zu tun und ist die wohl größte Beleidigung für jeden Wiener. Nach zwei Bissen war klar: Salz mit Salz und Käse überbacken, der Rest schmeckt wie billiges Fleisch und ist zusammen mit dem „Chilli" das wohl ungesündeste, was jemals versucht hat, unsere Mägen zu besuchen. Nach jeweils zwei Litern Wasser ging es uns übrigens langsam wieder besser...



Wir mussten ja auch schließlich fit sein für . Im MGM erwarteten uns geniale Plätze und schon am Eingang waren skurril verkleidete Personen, die ein wenig an Fluch der Karibik erinnern, die Hauptattraktion und damit beschäftigt, die wartenden Menschen in eine Reihe zu bringen. Selbst das ist pures Entertainment hier in Vegas.



Wer in Deutschland schon einmal in Tanz der Vampire war, weiß, wie die Vampire plötzlich im Publikum auftauchen, ihre Zähne blitzen lassen. In KÀ ist es nicht anders. Nur wird hier vorher und auch in der Show auf riesigen Gerüsten herumgesprungen, über das Publikum geflogen und mit kreischenden Lauten auf sich aufmerksam gemacht, bevor es auf einem großen Schiff über die Bühne geht, die reissende See die Besatzung von Board wirft und eine riesige Bühne in sämtliche Positionen gedreht wird - einschließlich 100% Steigung, denn auch so kann man „bequem" weiterspielen.

KÀ zeigt akrobatisch eine Show mit klarer Trennung zwischen Gut und Böse, Hass, Sehnsucht - aber auch die Liebe und das Wiedersehen kommen natürlich nicht zu kurz. Als Hauptattraktion der Show lässt sich zweifelsohne das wheel of death nennen - aber davon habe ich ja schon ein Video hier „eingeschmuggelt" :)