a bugs blog

Donnerstag, 17. Januar 2008


Bevor ich mich dem Jetlag gänzlich entziehe, den normalen
Rhythmus wiederfinde und mit einem letzten Bericht über Vegas - speziell die
unglaublich coole Beatles Show des Cirque du Soleil - schreiben kann, müssen
einfach einige Worte zum neuen MacBook Air fallen. Vor einem Jahr
revolutioniert Apple mit dem iPhone die Mobilfunkwelt und nun wird „einfach mal
so
" das dünnste Notebook der Welt aus dem Hut gezaubert.



Über die technischen Daten muss man - nach all der
Aufregung, die seit Dienstag durch die Foren und Portale ging - kaum noch
sprechen. Ein erwachsener Prozessor - Core 2 Duo mit 1,6 bzw. 1,8 GHz - bekommt
2 GB Arbeitsspeicher zur Seite gestellt. Die Daten finden entweder auf einer
80GB Festplatte (wie im iPod classic) oder auf 64GB SSD-Speicher Platz. Für die
Grafik sorgt ein onBoard-Chip von Intel, die Anzeige übernimmt ein 13,3" TFT
mit LED-Technik.



Nun, der eigentliche Witz am dünnsten Notebook der Welt ist,
wie könnte es anders sein, seine Abmessungen. An der dicksten Stelle 1,94cm
hoch
, an der dünnsten gerade einmal 4 Millimeter.



Doch dafür musste Apple einige Kompromisse eingehen, die in
den Foren - wie so oft bei Neuvorstellungen von Apple - für Aufregung sorgen.
Während es möglich war, durch die Verkleinerung des Prozessors durch Intel,
einen leistungsstarken Prozessor einzubauen (auch wenn er MacBook Pro Benutzern
sicherlich erstmal nur ein müdes Lächeln entlockt
), musste gerade bei den
Anschlüssen gespart werden. Noch dazu war „natürlich" kein Platz mehr für ein
optisches Laufwerk
.



Da Apple für 99 Euro ein externes Superdrive mit anbietet,
das über USB angeschlossen werden kann und auch superflach ist, kann der Nutzer
die eine Hürde nehmen. Denn sind wir einmal ehrlich, wer ein supermobiles
Notebook haben will (das MacBook Air wiegt übrigens nur 1,3 kg), möchte
unterwegs keine Programme installieren, Spiele spielen oder CDs rippen, sondern
einfach nur arbeiten. Office Applikationen, im Internet surfen oder über VPN in
der Firma werkeln.



Viele potenzielle Käufer bemängeln, gerade weil das
Superdrive über USB angeschlossen werden muss, dass Apple dann nur einen
USB-Anschluss
eingebaut hat. Aber sind wir doch einmal ehrlich - was bräuchte
ich denn noch? Eine Maus? Wer unterwegs ist, wird doch - gerade bei den
geringen Preisen für Peripherie - auf eine Bluetooth Maus zurückgreifen. Das
ist doch ohnehin viel bequemer, als das ewige Kabelwirrwar. Das reicht doch
schon zu Hause auf dem Schreibtisch. Gut, eine externe Festplatte könnte noch
wichtig sein. Doch sind wir auch hier einmal ehrlich zu uns selbst. Ein
USB-Stick mit 4GB (oder auch mehr) kostet wirklich nicht die Welt und ist für
die meisten Dinge ausreichend. Zumal: Es werden doch ohnehin immer mehr
Applikationen ins Web verlegt. Die Mails finden auf dem Exchange- oder
IMAP-Server Platz, Daten können auf dem .Mac-Account oder bei einem der vielen
anderen Anbieter liegen und durch die aktuellen Datenspeicher von D-Link,
Netgear und Co kann man auch bequem auf die Daten zu Hause zugreifen - Internet
gibt es schließlich mittlerweile fast überall.



Thema Maus: Hier gibt es schließlich noch eine Sache zu
erwähnen. Das eingebaute Touchpad des MacBook Air unterstützt Multitouch,
ähnlich wie das iPhone. Benutzt man wirklich noch einen digitalen Nager, wenn
man mit zwei Fingern auf dem Pad viel schneller zum Ergebnis kommt? Ich nutze
an meinem MacBook Pro schon keine Maus, bediene Photoshop und Co mit dem
Touchpad. Und das kann noch keine „Gesten".



Was mich vielmehr verwundert ist, dass es kaum Beschwerden
zur Akkuproblematik gibt. Während dies beim iPhone noch ein großes Thema war
(bei beiden Geräten kann der Akku nur durch den Apple Support ausgetauscht
werden, da fest verbaut
), hört man hier beim MacBook Air gar keine Beschwerden.
Hm, vielleicht, weil es beim iPhone gar keine Probleme gibt?



Gut, auch ich habe sowohl beim iBook, als auch beim MacBook
Pro in die sprichwörtliche Porzellanschüssel gegriffen und musste insgesamt
drei Mal am Akku-Austausch-Programm teilnehmen. Dies wäre beim MacBook Air
äußerst ärgerlich, da Apple für den Tausch des Akkus 5 Tage angibt - aber das
wäre auch wirklich Worst-Case, oder?



Zusammengefasst ist es einmal mehr sehr lustig, wie Apple
wieder polarisiert und den  IT-Markt
durcheinander würfelt. Niemand weiß so recht, wofür er dieses Notebook braucht,
möchte es aber haben. Da muss man natürlich Dinge finden, die einen stören -
sonst müsste man es ja wirklich kaufen. Und dann auch noch von Apple - die mit
dem anderen Betriebssystem... Ganz ehrlich, wenn ich gerade 1700 Euro übrig
hätte, es wäre meins. Halb so schwer wie mein MacBook Pro und schnell in jeder
Tasche verstaut. Einzig der nicht vorhandene Firewire-Anschluss fehlt mir. Man
gut, dass ich kurz vor Schluss auch noch eine Sache gefunden habe, mit der ich
überhaupt nicht leben kann. Oder doch...?